Während die absolute Anzahl an Übergriffen auf Geflüchtete und Unterkünfte für Geflüchtete deutschlandweit in den vergangenen Jahren gesunken ist, steigt jedoch die Brutalität dieser Angriffe durch meist rechtsextreme Täterinnen und Täter.

Nach Zahlen des Bundesinnenministeriums wurden in der ersten Jahreshälfte knapp halb so viele Anschläge auf Flüchtlingsheime gemeldet wie im Jahr zuvor. Dennoch ist im Schnitt jeden Tag ein Angriff auf eine der Unterkünfte zu verzeichnen. Auf Grund von Nachmeldungen könnte die Anzahl an Delikten weiterhin steigen. Neben Sachbeschädigungen kommt es immer wieder zu Gewaltdelikten, Überfällen und Körperverletzungen.

Die sinkende Zahl der verzeichneten Straftaten kann mit der sinkenden Zahl von Bewohnerinnen und Bewohner der Unterkünfte erklärt werden.

Auch außerhalb des Rahmens der bereitgestellten Unterkünfte kommt es weiterhin zu Übergriffen auf Geflüchtete. Während auch hier die Anzahl der Taten im Vergleich zum vergangenen Jahr gesunken ist, ist die Härte und Brutalität der einzelnen Fälle gestiegen, was auf eine grundsätzlich höhere Gewaltbereitschaft schließen lässt.

Die Anzahl der Nazi-Aufmärsche ist - trotz der Corona-Beschränkungen - im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert.