Antiziganismus in Niedersachsen und wie wir dagegenwirken können
Am Donnerstag diskutierte die Landtagsabgeordnete Doris Schröder-Köpf mit anderen Expertinnen und Experten über die Handlungsempfehlungen der unabhängigen Kommission gegen Antiziganismus. Mit dabei war auch der Bundesbeauftragte Dr. Mehmet Daimagüler.
An der Fishbowl-Diskussionsveranstaltung im Leibniz-Saal des Niedersächsichen Landtages nahmen u.a. der Landesbeuaftragte für Migration und Teilhabe und Landtagsabegordnete Deniz Kurku (SPD), die Bundestagsabegordnete, und Mitglied im Beratenden Ausschuss für die Fragen der Sinti und Roma, Filiz Polat (Grüne) und, wie bereits benannt, der Antiziganismusbeauftrage der Bundesregierung Dr. Mehmet Daimagüler teil. Für den Niedersächsischen Verband Deutscher Sinti sprach Mario Franz, die SPD-Landtagsfraktion vertrat Landtagsabgeordnete Doris Schröder-Köpf.
Jüngst hatte die HAZ über eine Studie der Leibniz Universität Hannover von 2021 berichtet. Die Umfragestudie zeigte eine systematische Diskriminierung von Sinti*zze und Rom*nja in der Verwaltung einer deutschen Großstadt auf. Der neue Artikel brachte nun die Landeshauptstadt Hannover mit der Studie in Verbindung. Die Stadt Hannover habe bereits anerkannt, "dass es antiziganistische Handlungsmuster innerhalb der Verwaltung gibt" (Quelle: HAZ). Sinti und Roma "kämpfen auch hier in Deutschland gegen tiefsitzende Vorurteile und anhaltende Anfeindungen", so Landtagsabgeordnete Doris Schröder-Köpf in ihrem Grußwort an die Teilnehmer*innen. Der Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe Deniz Kurku verdeutlichte, dass es nicht nur um die "Neuen" gehe, sondern auch um die, die schon in mehreren Generationen dieses Land mit aufgebaut hätten.
Noch deutlicher wurde der Antiziganismusbeuaftragte der Bundesregierung. Es sei ein schreiendes Unrecht, Menschen an den Rand der Gesellschaft zu treiben und ihnen am Ende fehlende Integration vorzuwerfen. Dennoch sei er für die zukünftige Entwicklung positiv gestimmt: "Ich bin optimistisch. Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, dann war es noch nicht das Ende".
Teilnehmerinnen und Teilnehmer dürfen sich an Diskussion beteiligen
Das Format der Fishbowl-Diskussion erlaubt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sich in die Diskussion aktiv einzumischen. Zu Beginn durften die Gedanken und Anregungen an Pinnwänden festgehalten werden. Die Problembenennungen und Lösungsvorschläge wurden in die Diskussion mit aufgenommen. Zudem durften die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf einem zusätzlichen Stuhl in der Runde Platz nehmen und ihre Meinungen kund tun. Der Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe bedankte sich für die Veranstaltung. Es sei für die Verbesserung der Situation wichtig und notwendig, auch mit den Betroffenen zu reden und nicht nur über sie. Die Landtagsabgeordnete Doris Schröder-Köpf betrachtete die Veranstaltung als gutes und ermutigendes Zeichen.