Angesichts der anhaltenden Unruhe und zahlreicher Absagen im Vorfeld der Islamkonferenz hat Doris Schröder-Köpf ihr Bedauern darüber geäußert, dass diese Veranstaltung in den letzten Jahren keine tragfähige Basis für den Dialog zwischen dem Bund und den muslimischen Verbänden geschaffen habe.

Im Vorfeld der Islamkonferenz am 7. Mai hatten verschiedene Verbände und Experten verkündet, der Veranstaltung fernbleiben oder gar fortan auf ihre Teilnahme verzichten zu wollen. Das ist ein schwerer Rückschlag für den Dialog zwischen der Bundespolitik und Vertreterinnen und Vertretern des Islam in Deutschland.

Provoziert worden war diese Entwicklung dadurch, dass Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) in den letzten Jahren verstärkt Fragen der inneren Sicherheit, speziell durch islamistische Extremisten, in den Vordergrund der Islamkonferenz gestellt hatte. Vertreterinnen und Vertreter des Islam in Deutschland hatten kritisiert, ihre Religion werde dadurch unter einen unzulässigen Generalverdacht gestellt. Tatsächlich handelt es sich bei Extremisten jeder Couleur um Randgruppen des politischen wie des religiösen Spektrums der Gesellschaft.

Angesichts der vielen Absagen erklärte Doris Schröder-Köpf: „Das Kanzleramt wäre sicher der geeignetere Ort, um diesen unverzichtbaren Dialog zu organisieren. Die Themensetzung des Innenministers war durchgängig falsch. Der Integration und Teilhabe von Musliminnen und Muslimen hat Friedrich keinen Gefallen getan. Deren Sicherheitsbedürfnis ist identisch mit dem jedes anderen Menschen in Deutschland“, erklärte die Landtagsabgeordnete, die auch Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe ist.