In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die allgemeine Situation von Frauen zwar tendenziell verbessert, jedoch ist insbesondere im beruflichen und wirtschaftlichen Bereich noch immer eine große Ungleichheit zwischen Frauen und Männern auszumachen. Dabei bleibt als größtes Hindernis: die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Eine neue Studie der BRIGITTE ergab, dass nur 55 % der im Rahmen dieser Studie befragten Frauen ihren Lebensunterhalt selber bestreiten können - bei den befragten Männern liegt der Anteil immerhin bei 69 %. Zudem gaben nur 29 % der befragten Frauen an, Rücklagen bilden zu können (bei den Männern 47 %). Als ein Hauptgrund für dieses Problem wird die Arbeit in Teilzeit angeführt. Auffällig ist, dass insgesamt 40 % der befragten Frauen in Teilzeit mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von durchschnittlich 22 Stunden arbeiten. Als häufigster Grund für den Teilzeitjob wurde die Zeit für Haus- und Familienarbeit (39 %) angegeben.

Die Folge ist eine schlechtere finanzielle Ausgangslage vieler Frauen. Im Vergleich zur letzten Befragung hat sich die Situation zum Teil sogar verschlechtert. So ist die Sorge vor Altersarmut bei Frauen erheblich gestiegen. Im Vergleich zu 2017 hatten von den Befragten in 2020 rund 11 % mehr Frauen Angst vor Armut im Alter, wodurch der Anteil auf ganze 60 % anstieg. Mehr als jede dritte Frau rechnet mit einer geringen Rente bis maximal 1.000 €, bei den Männern ist es jeder fünfte.

Dabei gäbe es Ansätze, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu optimieren: 53 % der Befragten wünschen sich z.B. flexiblere Arbeitszeiten, 46 % eine bessere finanzielle Unterstützung, 40 % mehr Rücksichtnahme des Arbeitgebers auf Eltern sowie 32 % mehr gute Betreuung für Kinder. Zudem gaben 32 % der Befragten an, dass sie sich mehr Unterstützung durch den Partner im Haushalt wünschen. Gefordert wird „ein Kulturwandel, der Familie zur Gemeinschaftsaufgabe macht“. Insgesamt müsse sich die gesamte Gesellschaft stärker auf arbeitende Eltern einstellen.