Die Meyer Werft und die IG Metall Küste haben sich auf einen Haustarifvertrag verständigt, der die Arbeitsbedingungen von Werkvertragsarbeitern regelt. Doris Schröder-Köpf begrüßte die Einigung, die den Missbrauch von Werkverträgen eindämme.

Der Haustarifvertrag bei der Meyer Werft AG in Papenburg, den das Unternehmen mit der IG Metall und dem Betriebsrat ausgehandelt hat, verbessert die Arbeits- und Lebensbedingungen von Werkvertragsarbeitern. Er sieht einen Mindeststundenlohn von 8,50 Euro und die Unterbringung in Unterkünften vor, die den Zertifizierungsrichtlinien der Behörden entsprechen. Zudem wird eine Beratungsstelle für Werkvertragsbeschäftigte eingerichtet, in die der Betriebsrat ebenso einbezogen wird, wie er Informations- und Mitwirkungsrechte für die Belange der Werkvertragsarbeiter erhält.

Neben dem niedersächsischen Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD), der die Vereinbarung als „Meilenstein bei der Bekämpfung des Werkvertragsmissbrauchs“ bezeichnete, begrüßte auch Doris Schröder Köpf den Abschluss: „Gerade ausländische Arbeitnehmer, die häufig über Werkverträge angestellt werden, erhalten dadurch ein erhebliches Maß an Sicherheit.“ Die Papenburger Vereinbarung weise den Weg, wie der Missbrauch von Werkverträgen eingedämmt werden könne.

Als Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe hatte die Landtagsabgeordnete Doris Schröder-Köpf am 14. August an einer Informationstour des niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil ins Oldenburger Land teilgenommen, die sich den Arbeits- und Lebensbedingungen von Werkvertragsarbeitern widmete. Ein Anlass hierfür war der Brand in einer Unterkunft für sogenannte „Leiharbeiter“ der Meyer Werft im Juli, bei der zwei Rumänen ums Leben gekommen waren. Auf der Informationsreise wurde die Delegation um Weil mit Zuständen konfrontiert, die der Ministerpräsident als unzumutbar bezeichnete.

Am 27. August hat die niedersächsische Landesregierung daraufhin eine Bundesratsinitiative für gesetzliche Regelungen gegen den Missbrauch von Werkverträgen. Die Vereinbarung, die nun an der Papenburger Werft getroffen wurden, entsprechend in großem Maße den Forderungen, die Niedersachsen mit seiner Initiative verfolgt.