Noch immer verdienen Männer im Durchschnitt 22 Prozent mehr als Frauen. Hieran hat sich auch im letzten Jahr nichts geändert, wie aktuelle Zahlen zum "Equal Pay Day" zeigen. Dabei ist die Verdienstlücke zwischen den Geschlechtern abhängig von der Branche. So verdienten im vergangenen Jahr Krankenschwestern neun Prozent, Diplom-Kauffrauen und -Betriebswirtinnen 13 Prozent und Köchinnen 21 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.


Wie groß die Spannbreite maximal sein kann, zeigen die Zahntechnikerinnen - sie verdienten sogar 27 Prozent weniger als Zahntechniker - auf der einen und die Informatikerinnen - Frauen verdienen in diesem Beruf rund drei Prozent mehr als Männer - auf der anderen Seite.

Informatikerinnen stellen jedoch eine Ausnahme dar. Bei gleicher Tätigkeit werden Frauen nach wie vor überwiegend schlechter bezahlt als Männer. Auch bei der Verteilung der Führungsposten werden sie benachteiligt: Im letzten Jahr erreichten nur rund 21 Prozent aller Frauen mit akademischem Abschluss eine Führungsposition, bei Männern liegt der Wert hingegen bei 32 Prozent. Doris Schröder-Köpf begrüßt daher die Einführung von Quoten: "Die aktuellen Zahlen des statistischen Bundesamtes wie auch der Landesämter zeigen deutlich die Ungerechtigkeiten des Arbeitsmarktes auf. Die Frauenquote ist aus meiner Sicht ein notwendiger und daher auch richtiger Weg."

Für viele Frauen reichen Löhne und Gehälter nicht aus, um die eigene Existenz sichern zu können. Ohne einen anständigen Lohn fällt auch die Rente entsprechend niedrig aus. Jedes Jahr werden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit rund elf Milliarden Euro unterstützt, weil ihr Lohn allein nicht zum Leben reicht. "Gerade Frauen geraten im Alter schnell in die Armutsfalle. Diese Fehlentwicklung belastet letztendlich auch die Sozialkassen, die für Ausgleich sorgen müssen. Am Ende profitiert also die gesamte Gesellschaft von einer Lohngleichstellung", so die SPD-Abgeordnete Doris Schröder-Köpf.

Logo: BPW Germany e.V.